Monitor (ARD) hatte am Abend des 26.02.2016 eine interaktive Karte erstellt, die u.a. sagte, wie viel Flüchtlinge kreisfreie Städte und Landkreise pro 1000 Einwohner aufgenommen haben - http://kommunen.monitor.de/.

 

Obwohl die Daten „nur“ auf 700 freiwilligen Angaben der Kreise und Städte beruhen und manche nicht geantwortet haben, war das Ergebnis für mich hoch interessant.

 

Meine Stadt Königs Wusterhausen lag mit 52,27 auf 1.000 Bewohner im Osten im Ranking auf „Platz 1“.

 

Sofort setzte ich mich an den Rechner und schrieb nachfolgenden Text:

 

 

„Total überfremdet! Überall junge bärtige Männer, denen Sperma aus dem Mund fließt, die uns die Arbeit wegnehmen, den Turm der Kreuzkirche sprengen und ein Minarett am Kirchplatz bauen werden.

 

Im Westdeutschland gab es nach Monitor (ARD) nur wenige Städte (Fürth, Lichtenfels, Goslar), die einen ähnlichen hohen Anteil oder mehr aufnehmen.

 

Da lehne ich mich mal zurück, lasse mich nicht von AfD und andere irritieren. Die meisten hier gestrandeten sind kaum wahrnehmbar. Nach Aussage der Polizei liegt der Anteil der Straftaten von Asylbewerbern unter dem allgemeinen Durchschnitt.

 

Und das, obwohl meine Stadt Königs Wusterhausen von solchen Flüchtlingshochburgen wie Schönefeld (Waßmannsdorf), Bestensee (Pätz), Halbe (Massow) und Teupitz (Neuendorf) mit ihren Flüchtlingsunterkünften umkreist ist.

 

Ich unterschätze die Sorgen der Menschen nicht. Doch Angst habe ich nur vor Dingen, Sachen und Menschen, die ich nicht kenne.

 

Mein Vater, ein einfacher aber weiser Landwirt, hatte einmal zu mir gesagt: „Wenn du vor jemanden oder vor etwas Angst hast, dann gehe dichter ran.“

 

Er fügte hinzu: „Glaub mir, dir passiert nichts, weil du dann früh genug merkst, wann du abhauen musst.“

 

Als ich ihn fragte, wie oft er in seinem Leben „abgehauen“ ist, sagte er:

„Nur im Krieg. Deshalb habe ich überlebt. Sonst bin ich nur ausgewichen.“

 

Merkwürdige Gedanken:

Sollte die Geschichtsschreibung Seehofer und Orban die Rettung der „Idee Europa“ zuschreiben?

 

Also eigentlich alles super und ich muss gar nicht zu so einem Quatsch wie einer AfD-Demo und mich ihr entgegenstellen…

 

Doch – ich muss!“

Ende des Ursprungtextes

 

Nachtrag:

Heute (26.02.2016) war die Aussage der interaktiven Karte in Bezug auf Königs Wusterhausen geändert (Angaben hinsichtlich anderer Städte habe ich nicht so erfasst, dass ich sie vergleichen könnte).

Es ist mehr als ärgerlich. Ich will nicht gleich „Lügenpressen“ skandieren. Aber ich nahm an, dass diese Karte stimmt sobald sie online geht und nicht im Nachhinein geändert wird.

Dennoch bleibt die Tatsache, dass wir im Stadtgebiet nicht wenige Flüchtlinge aufgenommen haben. Ich habe den Einstieg des Textes geändert und diesen Nachtrag hinzugefügt.

An der Grundaussage meines Textes halte ich fest.

 

© Günter David,26.02.2016

 

Inzwischen hat die monitor-Redaktion auf meine Kritik reagiert: