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Fun auf Gräbern
Wenn junge Menschen in KZs und auf dem Holocaustdenkmal in Berlin Spaß haben

Steigende und sinkende Besucherzahlen in Gedenkstätten:

Vor einem Jahr (2017) vermeldete die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten in Oranienburg (Oberhavel) dass die KZ-Gedenkstätte Sachsenhausen 2016 von 700.000 Menschen besucht wurde – das waren 40.000 mehr als im Vorjahr.
Andere wie das KZ Ravensbrück bei Fürstenberg, die Gedenkstätte für die Opfer der Euthanasie-Morde in Brandenburg und die Gedenkstätte Zuchthaus Brandenburg-Görden verzeichnen einen Besucherrückgang.
Wer das KZ Auschwitz in Polen mit einer Führung besuchen will muss variabel sein. Die Besucherzahlen haben enorm zugenommen und Besuchstermine können oft nicht frei gewählt werden.

 

Die brandenburgische Landesregierung hat 2017 etwa 470.000 Euro mehr als im vergangenen Jahr für die Gedenkstättenstiftung in Brandenburg zur Verfügung gestellt.
Der scheidende Stiftungsdirektor Dr. Günter Morsch sagte: „Vor allem die pädagogische Abteilung in der Gedenkstätte Sachsenhausen stößt angesichts der großen Nachfrage längst an ihre Grenzen.“[1] Er will mit dem Geld die pädagogische Betreuung der Besucher verstärken.

 

Ein Versuch, die unterschiedlichen Zahlen zu erklären:

Ist es gut, dass in einigen Gedenkstätten die Besucherzahlen steigen? Ist der Besucherrückgang in einigen Gedenkstätten bedenklich? Beide Frage kann ich nicht mit einem Ja oder Nein beantworten.

Es gibt einen „Nebel“, der sich mit voranschreitender Zeit über vergangene Ereignisse legt. Für einen heute 15jährigen jungen Menschen liegt die faschistische Machtergreifung 85 Jahre zurück. Niemand hatte von mir als 15jährigen verlangt, mich mit den Ereignissen von vor 80 oder 90 Jahren so zu beschäftigen, wie es offenbar heute von den Jugendlichen erwartet wird, obwohl es damals ebenfalls Kriege und Völkermord gab.

15jährig in der DDR lebend beanspruchten meine Aufmerksamkeit damals pubertär diffus die Musik der Beatles, die „68er“ im Westen und die Ereignisse in der Tschechoslowakei.
Besuche in Sachsenhausen, Buchenwald und Ravensbrück fanden im Zusammenhang mit Zeitzeugengesprächen (Überlebende der KZs) statt, die meist den kommunistischen Widerstand darstellten…

Der Mainstream redet jungen Menschen ein, immer nach „…sten“-Attributen zu suchen: dem größten, dem schnellsten, dem besten, dem spektakulärsten, dem grausamsten… Manche junge Menschen reagieren oft gelangweilt, wenn ein Gedenkstättenbesuch nicht „…sten“ ist. Außerdem spüren diese Mädchen und Jungen höchst sensibel, wenn ein Thema „formal abgearbeitet“ wird.
Aus diesem Blickwinkel sind die unterschiedlichen Besucherzahlen differenziert zu bewerten.

Vergessen sollte man auch nicht, dass im Gegensatz zu Sachsenhausen Besuche in Ravensbrück aus Berlin oder Brandenburg kommend verkehrstechnisch tatsächlich beschwerlicher sind.
Trotzdem haben alle Gedenkstätten von Ravensbrück, Lieberose, Brandenburg bis zum Belower Wald ihre wichtige „Erinnerungsfunktion“ und sind in geeigneter Form zu erhalten.

Steigende Besucherzahlen hören sich gut an:

Auf die Frage, ob es gut ist, dass in einigen Gedenkstätten die Besucherzahlen steigen, kann ich ebenfalls nicht mit ja oder nein antworten.

Der deutsche Film von Robert Thalheim „Am Ende kommen die Touristen“ (2007)[2]/ [3] thematisiert das Dilemma.
Ich behaupte, dass für die steigenden Besucherzahlen in einigen Gedenkstätten neben der ehrlichen Absicht, die Opfer zu ehren und zu mahnen, auch viel Opportunismus im Spiel ist. Junge Menschen wurden und werden oft für das fehlende Erinnern vorheriger Generationen missbraucht.
Es gehört zum „guten Ton“, Schulklassen über Gedenkstätten „zu schleifen“ – „man muss doch dem Rechtsextremismus etwas entgegensetzen…“.

Das hat Auswirkungen auf das Verhalten der jungen Menschen.  Manche werden als „unerzogene Kinder“ wahrgenommen, die rumalbern, Selfis vor Krematoriumöfen machen oder in Berlin auf den Stelen des Holocaustdenkmals herumturnen…

Bei Besuchen mit Heranwachsenden (14 – 18 Jahre) in Auschwitz, führten uns immer fantastische Kolleginnen und Kollegen der dortigen Pädagogischen Abteilung. Sie waren zunächst auch uns gegenüber „reserviert“ und auf Nachfragen berichteten sie von zunehmenden „Unerzogenheiten“ der Jugendgruppen – egal welcher Nationalität. Letztendlich waren sie erstaunt (und erfreut), dass die Mädchen und Jungen, die wir begleiteten, anders waren: interessiert und diszipliniert.

Interessiert und diszipliniert waren auch die Mädchen und Jungen bei Fahrten in die Gedenkstätte des KZs und des Sonderlagers Sachsenhausen, die ich schon weit vor der Wende und bis jetzt mit Jugendlichen durchführte und führe. Dazu unten mehr – auch zu Exkursionen mit Schulklassen.

Trilogie Dachau, Theresienstadt, Auschwitz:

2003 wurde ich eingeladen, an einem Projekt teilzunehmen, das bis heute und hoffentlich noch lange stattfindet.

Der Stadtjugendring Königs Wusterhausen führte ab 1996 mit zum Teil schwierigen und „ideologisch vorgeprägten“ Jugendlichen[4] Gedenkstättenfahrten u.a. nach Auschwitz durch. Dem Initiator des Projektes, dem Vorsitzende des Stadtjugendringes Königs Wusterhausen, Thomas Thiele, gelang und geling es bis heute, durch das Einwerben von Spenden und Nutzung von „Fördertöpfen“, den Teilnehmerbeitrag für die 5-Tagesfahrt erträglich zu gestalten.

Ich kam dazu, als sich aus dem Projekt gerade eine über drei Jahre gehende Trilogie in den Herbstferien entwickelte. Es wird angestrebt, dass 3 Jahre die gleichen Teilnehmer (ca. 40) dabei sein sollen.
Regionale Jugendverbände entsenden die Teilnehmer*innen. So ist für die fünf Tage ein „Mix“ von Jugendlichen garantiert, die als „Multiplikatoren“ in ihren Verbänden wirken.


Die Trilogie beginnt mit einer Fahrt nach München als „Stadt der Bewegung“ des Nationalsozialismus, mit dem Besuch des ersten deutschen KZs in Dachau, aber auch der Würdigung des Widerstandes von Georg Elser und der Geschwistern Scholl.
Im Folgejahr besuchen die Teilnehmer das Getto Theresienstadt, „Lidice“ und das jüdische Viertel in Prag.

Im dritten Jahr sehen die Mädchen und Jungen, wo die Gleise der Reichsbahn von Berlin, Dachau und Theresienstadt kommend endeten: in Auschwitz.
Am ersten Tag wird das Stammlager, am zweiten Tag das Vernichtungslager in Birkenau besucht. Mit einem Gang durch das jüdische Viertel und über den jüdischen Friedhof und einem Besuch der Ausstellung in der ehemaligen Fabrik von Oskar Schindler in Krakau endet der dritte Tag.

Für die Trilogie-Teilnehmer*innen gibt es keine Fragebögen oder „Forschungsaufträge“. Aber an jedem Tag gibt es Feedbackrunden. Manchmal gestalten die Jugendlichen eigenständig (ohne Auftrag) Video- und Fotodokumentationen[5], die beeindrucken und von ihnen z.T. auch im Unterricht genutzt werden.

Die begleitenden Sozialpädagogen haben vereinbart, dass es vor den Fahrten der Trilogie in den Teams der Verbände vorbereitende Treffen geben muss. Neben den organisatorischen Fragen geht es um die inhaltliche Einstimmung und auch um Verhaltensregeln:
„Wo Menschen gelitten haben, Menschen gestorben sind…“ – mehr als Begründung für ein angemessenes  Verhalten der jungen Menschen bedarf es nicht! 
Sie verstehen es!

 

Eintagesfahrten mit interessierten Jugendlichen und jungen Erklärern:

warum ich die Erklärerfunktion selbst übernahm

Die o.g. Verhaltensorientierung gilt auch für Eintagesfahrten – zum Beispiel nach Sachsenhausen, die ich seit vielen Jahren mit Interessengruppen und Schulklassen durchführe.

Es gibt Eltern, die es gut finden, dass ihre 13/14jährigen Kinder etwas über den Faschismus und die Konzentrationslager erfahren. Ein Verein im Landkreis Dahme-Spreewald, dem ich seit seiner Gründung angehörte, hat dies aufgegriffen und bietet seit 1993 Eintagesexkursionen in die Gedenkstätte des KZ Sachsenhausen nach Oranienburg an, an denen jährlich 60 bis 80 junge Menschen und manchmal auch deren Eltern teilnehmen.
Bei aller Wertschätzung für die Kolleginnen und Kollegen der Pädagogischen Abteilung der Oranienburger Gedenkstätte war es zu Beginn so, dass sie damals (es mag heute anders sein) wenige „Zugang“ zu der o.g. Altersgruppe fanden.

Ich begann Gruppen dieser Altersgruppe selbst über das Gelände zu begleiten und zu erzählen, was ich erfahren hatte, was hier Menschen mit Menschen getan haben. Ich bin kein Zeitzeuge. Mir blieb erspart, was die Insassen des KZs und des Sonderlagers erleben mussten. Ich verstehe mich als „Zeiterinnerer“ und kann über viele persönliche Begegnungen mit ehemaligen Häftlingen des KZs und des Sonderlagers und deren authentische Erzählungen berichten.

Als „Amateur-Historiker“ bin ich mir meiner Defizite bewusst. Am Ende einer Führung bedankte sich einmal ein begleitender Vater und stellte sich als Geschichtsprofessor der Humboldt-Universität vor. Verunsichert bat ich um Entschuldigung für die eine oder andere bestimmt vorgekommene Unkorrektheit in meinen Erklärungen.
Seine Reaktion war: „Es ist egal, ob das Blut 80 oder 90 Zentimeter hoch gestanden hat. Wichtig ist, dass gesagt wird, dass das Blut bis über die Knie reichte und die jungen Menschen davon erfahren“.

Jugendliche Erklärer

Ich begann, junge Menschen als Erklärer für Kleingruppen (jeweils 8 – 12 Teilnehmer) vorzubereiten und einzusetzen. Dem Vorwurf, dass dies nicht „wissenschaftlich“ sein kann, setze ich entgegen, dass Eintagesbesuche (max. 3 Stunden) mit Heranwachsenden keine „wissenschaftliche“ sondern in erster Linie eine „pädagogische“ Zielstellung haben[6].
In Auschwitz erlebte ich vor 3 Jahren eine neu gestaltete großartige Dokumentation, in der Goebbels mit Göring verwechselt wurde. Es war historisch falsch. Der Fakt des unfassbaren wurde nicht verkleinert. Die jungen Menschen nahmen diesen Fehler nicht wahr - inzwischen ist das korrigiert.

Eine Woche vor den Exkursionen begab ich mich mit 5 oder 6 fünfzehn- bis siebzehnjährigen Mädchen und Jungen zur Vorbereitung nach Sachsenhausen.  Ich ging mit ihnen von Station zu Station und erzählte ihnen, was ich erfahren habe, was dort Menschen mit Menschen getan haben.
Da dies eine Woche vor der eigentlichen Exkursion stattfand, konnte auf Sonderausstellungen oder Umbauten reagiert und die Führung angepasst werden.

Das Konzept funktionierte bis zu meinem Ausscheiden aus dem Verein.
Die jungen Erklärer nehmen alle inhaltlichen und methodischen Informationen interessiert auf und stellen Fragen. Diese Vorbereitung wie auch die eigentliche Exklusion findet an Wochenenden statt.


Meine Funktion bei der eigentlichen Exkursion eine Woche später bestand darin, als älterer Mensch die 60 – 80 dreizehn bis 15 Jährigen Mädchen und Jungen nach dem Eintreffen vor der Gedenkstätte zu begrüßen, sie allgemein einzustimmen, sie an das Verhalten auf dem Gelände zu erinnern („Wo Menschen gelitten haben, Menschen gestorben sind…“), die Gruppen zusammenzustellen und den jungen Erklärern zuzuordnen.

Sobald die Kleingruppen durch ihre Erklärer über das Gelände geführt werden, war ich auf dem Gelände unterwegs und bei Bedarf für die Erklärer erreichbar.


Alle Erklärer realisierten die Führungen mit ihren Gruppen sehr erfolgreich. Meine Nachfragen bei den Teilnehmern zeigten mir, dass die Ziele der Gedenkstättenfahrt erfüllt wurden:

  1. Den jungen Teilnehmern wurde (oft erstmals) ein historischer Ort gezeigt.

  2. Sie erfuhren, was an diesem Ort Menschen mit Menschen getan haben.

  3. Unaufgeregt und ohne überhöhte Emotionalisierung entstand Empathie für die „Opfer“.

  4. Manche wollten mehr wissen - sie fragten weiter.

  5. Einige "bewarben" sich, an der o.g. „Trilogie“ teilzunehmen.

  6. Manche betrachteten die Exkursion als „Erstinformation“ und wollten weiteres individuell fortsetzen.

 

Selbst jugendliche Teilnehmer, von denen wir im Vorfeld von einer „rechten“ Denkweise erfahren hatten, verhielten sich diszipliniert und interessiert.

Von 1993 bis 2016 gestaltete ich in oben beschriebener Weise für den regionalen Verein mit jährlich 60 bis 80 Mädchen und Jungen diese Exkursionen - unter allen Witterungsbedingungen.

 

Exkursionen mit Schulklassen:

Jährlich werde ich von Lehrer*innen gebeten, mit ihren Klassen Sachsenhausen zu besuchen. Da das während der Schulzeit (nicht am Wochenende) durchgeführt wird, stehen die o.g. jungen Erklärer*innen nicht zur Verfügung und ich übernehme die Führung selbst.


Zuvor vereinbare ich mit den Lehrer*innen, dass die Schülerinnen und Schüler nur mitfahren, wenn sie es freiwillig wollen und keine „Forschungsaufträge“ abarbeiten müssen.

 „Aber sie müssen das doch sehen“ oder „gerade für den oder die ist das doch so wichtig“ lasse ich nicht gelten - ggf. biete ich Vorgespräche an.

Ich stehe dazu, dass auf junge Menschen Defizite vorheriger Generationen nicht übertragen werden dürfen und halte nichts von solchen Exkursionen als Pflichtveranstaltungen.


Egal wer dies fordert, ob der Zentralrat der Juden[7]/[8]oder nun sehr aktuell eine Berliner Politikerin (SPD)[9], wird auf einen "Katalysator Jugend" gesetzt, um die Gesellschaft zu ändern.
Ich bleibe dabei:  Es muss Interesse geweckt werden - nur Freiwilligkeit führt zur Öffnung für das Thema.

Die Mädchen und Jungen reisen mit ihren Lehrer*innen von Königs Wusterhausen nach Oranienburg mit der Regional- oder der S-Bahn. Von dort geht es zu Fuß zur Gedenkstätte, wo ich sie in Empfang nehme. Die Teilnehmer werden kurz auf das eingestimmt, was wir in ca. 2 – 3 Stunden auf dem Gelände sehen werden. Wieder reicht als Verhaltensregel der Hinweis, dass auf dem Gelände Menschen gelitten haben, Menschen gestorben sind. Es gab nie Probleme.

Während ich das Zuhören der Teilnehmer bei den Ausführungen (egal ob von mir oder den jungen Erklärern) erwarte, habe ich Verständnis dafür, wenn die Mädchen und Jungen auf dem Weg zwischen den Stationen unterschiedlich reagieren.
Einige suchen die Nähe des Erklärers und stellen Fragen. Andere müssen in der Klasse ihrer „Hackordnung“ entsprechen und coole und vermeintlich „witzige“ Bemerkungen machen.
Das habe ich geduldet, weil sie dann bei den Erklärungen an der nächsten Station wieder aufmerksam zuhörten. Lehrer, die mit guter Absicht eingreifen wollten, bat ich, sich zwar in der Nähe aufzuhalten, aber nicht zu intervenieren. Es gab nie etwas Grenzwertiges.

Lachen auf einem KZ-Gelände?

Wenn Erklärer*innen ruhig sachlich an den Stationen den Jugendlichen erzählen, was sie erfahren haben, was dort Menschen mit Menschen getan haben, dann bleibt wenig Platz für Witz und Humor.
Aber auf den Wegen zwischen den Stationen brauchen die jungen Leute „Luft im Hirn“ und manchmal lachen sie über „irgendetwas“…

Thomas Thiele berichtet über eine Begebenheit auf dem Gelände des KZ Ravensbrück mit zwei älteren Damen in den neunziger Jahren. Sie waren Überlebende des KZs. Vor ihnen ging eine Mädchengruppe in der leise gekichert und gelacht wurde.
Eine der Dame fand das Verhalten der jungen Mädchen unangemessen und schimpfte darüber.
Die andere Dame reagierte unaufgeregt und tiefsinnig: „Was regst du dich auf. Hier war zu unserer Zeit das Lachen verboten und wurde bestraft. Jetzt wird hier gelacht – wir haben gewonnen.“
Ähnliches habe ich mit zwei älteren russischsprechenden Herren anlässlich des 65. Jahrestages der Befreiung in Sachsenhausen erlebt.

 

Resümee:

Gedenkstätten bleiben Orte der Erinnerung und des Gedenkens, egal wie groß oder klein die Besucherzahlen sind. Sie entfalten ihre Wirkung, wenn sie normaler Bestandteil des Lebens werden. Noch sind sie es nicht. Für einige sind sie spektakulär, beschämend oder schlicht überflüssig.

Für mich sind sie unentbehrlich für die Identitätsbestimmung jedes Einzelnen - und letztendlich jeden Volkes[10].

 

Sie sind zu erhalten, finanziell auszustatten und eine zumutbare Erreichbarkeit zu sichern.

Wissenschaftlichkeit contra Pädagogik? Nein. Es geht um den Mix. Alle Gedenkstätten werden künftig ohne Zeitzeugen leben müssen. Umso wichtiger ist es, sich jetzt mit jenen, die ich „Zeiterinnerer“ nenne, über die künftige pädagogische Arbeit zu verständigen.

Die Verantwortlichen der Gedenkstätten, der Politik, die Partner vor Ort und die „Zeiterinnerer“ müssen an einen Tisch, damit Ziele, Inhalte und Methoden abgestimmt werden. Erste Runden[11] hat es schon gegeben - ich bin bereit, mich an weiteren zu beteiligen.

Abschließend:

1. ladet nicht jenen etwas auf die Schultern, was sie nicht zu verantworten haben,

2. lasst junge Menschen nie unmotiviert und unbegleitet... 

​© Günter David / 27.01.2018

 

 

[1] http://www.rbb-online.de/politik/beitrag/2017/02/kz-gedenkstaette-sachsenhausen-meldet-besucherzuwachs.htm

[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Am_Ende_kommen_Touristen

[3] https://www.youtube.com/watch?v=pceUN3_MMi8

[4] Zunächst mit alternativ oder links orientierten Jugendlichen – später auch mit Jugendlichen der „anderen“ Richtung.

[5] Das zeitlich erste Video aus 2004 ist inzwischen öffentlich – es kann bei mir hinterfragt werden.

[6] In Auschwitz erlebte ich vor 3 Jahren eine großartige neu gestaltete Dokumentation, in der Goebbels mit Göring verwechselt wurde. Es war historisch falsch. Die jungen Menschen nahmen diesen Fehler nicht wahr - der Fakt des unfassbaren wurde nicht verkleinert (inzwischen ist das korrigiert).

[7] http://www.zeit.de/gesellschaft/schule/2017-11/holocaust-zentralrat-juden-kz-schueler-pflichtbesuch

[8] https://www.morgenweb.de/mannheimer-morgen_artikel,-politik-sollen-besuche-in-kz-gedenkstaetten-pflicht-werden-_arid,1179286.html

[9] http://www.tagesspiegel.de/berlin/integration-berliner-staatssekretaerin-kz-besuch-als-pflicht-auch-fuer-migranten/20820584.html

[10] https://de.wikipedia.org/wiki/Volk

[11] https://www.bundesregierung.de/Content/DE/StatischeSeiten/Breg/BKM/2016-10-25-gedenkstaettenkonzeption.html

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