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Wolfgang Schäubles vertane Chance

 

Schade.

 

Zweifellos ist Wolfgang Schäuble für sein politisches Gesamtwerk zu ehren. Seine unbestrittene historische Rolle bei der deutschen Einheit, seine Rolle bei der Kohl-Spenden-Affäre, der Finanzkrise, der Flüchtlings"lawine"...

 

Stopp!

 

Den Laudator Thomas Bach, IOC-Präsident, angesichts der FIFA-Skandale zu ermahnen, den Sport durch Geld nicht kaputt zu machen, ließ kurz die Hoffnung aufflammen, dass da noch ein Wort zumindest zur Richtigstellung in Bezug auf die "Lawine" kommen könnte.

 

Die vielen ungenannten Helfer, die bis an den Rand der Erschöpfung sich für die Flüchtlinge einsetzen, waren zuvor geehrt worden. Ebenso das große "Kick im Boxring"-Projekt, dass junge Menschen einen guten Weg weist.

 

Schauspieler Dieter Hallervorden, gemeinsam mit Til Schweiger für "Honig im Kopf" mit einem Ehrenpreis bedacht, lobte die Kanzlerin: "Merkels Willkommensgeste gegenüber den Flüchtlingen erfüllt mich mit Stolz auf unser Land".

 

Dann - leider - ließ Wolfgang Schäuble nach berechtigtem Standing Ovations die Chance verstreichen, einiges klärendes zu seinen - ich will immer noch glauben - unglücklichen Formulierungen zur "Lawine" zu sagen.

 

Die Größe hatte ich von ihm an dem historischen Ort am "Potsdamer Platz" erwartet.

 

Er tat es nicht. Das lässt Spekulationen breiten Raum.

 

Das ist sonst nicht mein Ding - aber ich spekuliere mal, warum er nichts sagte:

 

1. Schäuble bestätigt die Vermutung, dass er nicht mehr die Kanzlerin beim "wir schaffen das" unterstützt,

 

2. die CDU folgt nicht mehr ihrer Kanzlerin,

 

3. Seehofer holt sich flankiert von de Maizière und nun von Schäuble den äußeren rechten Rand zurück,

 

4. Vielleicht zeigte Wolfgang Schäuble auch nur an, dass irgendwie "Honig im Kopf"...

 

... ich mag nicht weiter denken ...

 

Schade. Als das Stage-Ensemble einiges - an historischer Stätte - aus dem Lindenberg-Musical "Hinterm Horizont" zum Besten gab, war Wolfgang Schäuble offensichtlich nicht mehr im Saal.

 

Der letzte Titel im Programm war "Ich mach mein Ding!".

 

© Günter David, 13.11.2015

Der Bambi ist ein jährlich in Deutschland verliehener Medien- und Fernsehpreis der Hubert Burda Media.

 

Der Bambi ist laut Veranstalter für „Menschen mit Visionen und Kreativität, deren herausragende Erfolge und Leistungen sich im ablaufenden Jahr in den Medien widerspiegelten“ bestimmt.

 

Die Jury besteht aus den Chefredakteuren des Burda-Konzerns und externen Experten aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen

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