SOMMERFERIENCAMP LUBMIN
01.-05.7.2020
Kim, Artur und Ian aus den Wohngruppen Rankenheims und der Lebensbrücke haben getestet, ob sie mit Mädchen und Jungen aus Asylbewerberheimen etwas unternehmen wollen.
Kim berichtet über ihre Bedenken, erfahrenem und Erfahrungen.
Ihr Bericht steht hier unkommentiert - jede/r kann selbst werten.
Kim (16)
GUBI – Integrations-Projekt
ein Bericht von Kim
Am 20.06.2020 sind wir als Kennenlernausflug zur F60 Förderbrücke (nach Lichterfeld) gefahren. Da es viele Vorurteile gegen Immigranten gibt, waren wir sehr aufgeregt. Wir holten alle Teilnehmer mit dem Projektleiter Günter David ab; so sahen wir auch wo die Teilnehmer herkamen. Einige wohnten unter katastrophalen Bedingungen (…), abgeschieden von jeglicher Zivilisation…
Die F60 ist eine Förderbrücke, welche zur Freilegung von Braunkohle gebaut wurde. Sie ist 74 m hoch und 502 m lang. Wir bekamen vor Ort eine Führung mit ihrer Historie. Auf der ersten Veranstaltung verstanden wir uns auf Anhieb mit einigen der Teilnehmer sehr gut.
Am Mittwoch, den 01.07.2020 ging es dann auf die gemeinsame Ferienreise zur Ostsee nach Lubmin, wo erst einmal die Zimmer bezogen wurden. Bei der Zimmeraufteilung wurden die Teilnehmer unabhängig von ihrer Herkunft bunt gemischt.
Am Abend wurden wir durch den Ort geführt; wir gingen zum Strand und zu den Einkaufmärkten, wo eine der Flüchtlingsmädchen für alle ein Eis ausgab. Eine sehr positive Überraschung. Am Meer durften wir den wunderschönen Sonnenuntergang genießen.
Nach dem (…) Frühstück, (…) brachen wir am 2. Tag zur Phänomenta, einem Mitmachmuseum, auf. Wir konnten einiges lernen und hatten Spaß. Danach konnte wer wollte, noch in das U641 hinein, eines der größten Diesel-U-Boote der damaligen Zeit. Man sah, dass damals noch nicht solche Sicherheitsvorkehrungen bestanden wie heute, denn die Kabel waren nicht verdeckt. Wer früher Platzangst hatte, war wohl eher nicht für diesen Job geeignet.
Danach bekamen wir 5 €, um uns Essen und Trinken zu kaufen und hatten etwas Freizeit. Später sind wir in Europas größte Schmetterlingsfarm gefahren, wo es Schmetterlinge in Farben von braun zu blau und klein zu groß gab. Es stellte sich heraus, dass wir viele Schmetterlingsliebhaber unter uns hatten.
Abends konnten wir Stoff mit Textilstiften bemalen und alle spielten eine große Runde UNO.
Am Freitag, dem 3. Tag unserer Reise, wurden wir in Jungen- und Mädchengruppen aufgeteilt. Die eine Hälfte ging zum Kartfahren auf Quads und Buggies. Mit diesen heizten wir die Piste entlang. Leider gab es auch einige Unfälle mit den Begrenzungsreifen der Fahrbahn.
Die andere Gruppe war in der Zwischenzeit am Strand. Nach der zweiten Kartgruppe trafen sich alle nochmals gemeinsam am Strand, wo dieses schöne Foto mit den Händen entstand.
Als Abendaktivität gab es gab es Tischtennis, Werwolf und Sport, wobei letzteres per Videoanruf in die WG passierte, um mit Herr Heydenbluth und einem Mitbewohner Sport zu machen.
Am letzten Tag vor der Abreise ging es nach Stralsund ins Ozeaneum. Ihr stellt euch jetzt sicherlich ein großes Aquarium vor, doch das ist es nicht ganz. Natürlich gab es auch einige Aquarien mit Ostseebewohnern, aber hauptsächlich gab es Figuren und ausgestopfte Tiere. Am interessantesten war ein kleines Regal mit ca. 100 kleinen Messbechern mit jeweils 100 ml Sperma eines Hais. Mit dieser Menge können wir Menschen wohl nicht mithalten.
Ebenfalls gab es einen Raum mit verschiedenen Walfiguren, in dem ein Film lief über die Gefährdung der Wale.
Ebenfalls ein Ziel an diesem Tag war die Gorch Fock I, ein ehemaliges Schulschiff der Marine. Wir erfuhren, dass die Gorch Fock I (1945) versenkt wurde und von der Sowjetunion wieder geborgen wurde, um es erneut als Segelschulschiff zu verwenden. Heute soll sie restauriert und (…) verwendet werden.
Danach hatten wir wieder Freizeit und bekamen 5,- € für Essen. In Stralsund gibt es eine Straße ähnlich wie die Oxford Street in London, nur nicht so groß, wo wir bummeln durften. Gegen 19 Uhr gab es eine Auswertung der Tage und ein letztes Mal Werwolf spielen für die, die wollten.
Sonntag fuhren wir alle zurück.
Es war eine tolle Erfahrung und hat Spaß gemacht. Viele Vorurteile, mit denen wir unsere Reise antraten, haben sich nicht bestätigt.
Es war eine sehr angenehme Reise mit jungen Menschen aus verschiedenen Kulturen.
Ich freue mich sehr auf das nächste Mal und werde diese Fahrt nie vergessen.
Die Fahrt hat mir gezeigt, nicht alles zu glauben, sondern Menschen selber kennen zu lernen und sich selbst ein Bild zu machen.
KIM HERBST
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